Freiheitsbaum Kotten

Sie stehen hier vor dem Freiheitsbaum des Winterswijker Ortsteils Miste. Von diesen Freiheitsbäumen symbolisieren acht die jeweilige Ansiedlung und einer im Zentrum von Winterswijk den Ort, an dem alles zusammenkommt.

Die Idee für diese Freiheitsbäume entstand im Jahr 2022 im Rahmen der Feierlichkeiten "1572, Geburt der Niederlande". Dabei ging es um die vier Vs: Freiheit, Toleranz, Verbundenheit und Vielfalt. Im Auftrag der Stiftung Unternehmen mit Kultur hat der Holzkünstler Daan de Leeuw in Absprache mit dem jeweiligen Dorf einen für dieses Dorf charakteristischen Freiheitsbaum geschaffen. Der Baum, den Sie jetzt sehen, stellt Folgendes dar:

Beim Freiheitsbaum in Kotten geht es um die vier 'Heuke', also die Ecken. Die Schulzenhöfe an diesen Stellen bildeten früher die Grenze von Kotten. Das Logo von Kotten wurde ebenso in den Baum eingearbeitet wie das Nachbarschaftshaus, das bereits sein 125-jähriges Bestehen gefeiert hat. Die vier Ecken von Kotten sind: Plantenhook, Gronderhook, Geessinkhook und Geelinkhook. Der Kotten liegt in der Nähe der deutschen Grenze, was durch den Satz "Bei uns an de Grenze" symbolisiert wird.

Bereits 300 v. Chr. war Kotten entlang des Slingebaches besiedelt, was u. a. durch Urnenfunde belegt ist. Ab dem zwölften Jahrhundert entstanden Höfe, die u.a. dem Kloster Burlo oder dem Stift Vreden unterstanden. Wie ganz Winterswijk gehörte Kotten kirchlich zum Bistum Münster. Die heutige Grenze ist das Ergebnis der Auseinandersetzungen zwischen dem Bischof von Münster und den Grafen von Gelre. Im Jahr 1766 wurde die Grenze endgültig festgelegt, wovon noch heute die schönen Bentheimer Sandstein-Grenzsteine zeugen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es immer schwieriger, die wachsende Bevölkerung zu ernähren, so dass 1847 eine Gruppe von 33 Kottenaren nach Amerika auswanderte. Leider kamen 29 von ihnen bei der Phoenix-Katastrophe auf dem Michigansee ums Leben, woran eine Gedenktafel auf dem Alten Friedhof in Winterswijk erinnert. Schließlich wanderte zwischen 1843 und 1890 ein Drittel der Bevölkerung aus! Das im gesamten Achterhoek bekannte Konzept der 'Naoberschap'= Nachbarschaft führte in Kotten zur Gründung des Vereinshauses Wilhelmina (vor 125 Jahren) und verschiedener Vereine. Der Findling in der Nähe des Wilhelmina-Gebäudes wurde tatsächlich in Kotten gefunden und ist heute eine Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs.

Von den rund 90 Bauernhöfen in den 1960er Jahren sind heute nur noch etwa fünf übrig, aber die abwechslungsreiche Landschaft ist nach wie vor ein Eldorado für Wanderer und Radfahrer.

* Diese Informationen wurden von der Stiftung „Unternehmen mit Kultur“ sorgfältig zusammengestellt. 

Fahrradroute

Es wurde eine Fahrradroute eingerichtet, die zu allen Freiheitsbäumen führt. Die Route beginnt und endet am Freiheitsbaum im Freiheitspark, gegenüber dem VVV-Inspirationspunkt im Stadtzentrum von Winterswijk. Die gpx-Datei dieser Fahrradroute können Sie hier herunterladen. 

GPX-Route herunterladen

Künstler

Der 1963 in Lichtenvoorde geborene Künstler Daan de Leeuw absolvierte die LTS in Richtung Bauwesen und die MTS in Richtung Möbelbau in Rotterdam. Als selbständiger Unternehmer restaurierte er antike Möbel, bevor er nach einer eineinhalbjährigen Weltreise als Lehrer für Holzarbeiten in Wales landete. „Aber das Blut fließt dorthin, wo es nicht hin kann“, wie er selbst sagt, und nach neun Jahren in Wales beschloss er, zu seiner wahren Liebe zurückzukehren und eine eigene Werkstatt zu betreiben, in der er sein ganzes handwerkliches Können und seine Kreativität als Designer, Künstler und Möbelbauer ausleben konnte. Er fand diese Werkstatt in Winterswijk und restauriert und fertigt von dort aus Möbel, leitet Kurse und Workshops und schafft Kunstobjekte mit der Natur als Ausgangspunkt. „Bewusstseinsarbeit durch Kunstwerke mit einer Geschichte, das ist meine Motivation“, so drückt Daan seine Leidenschaft aus.

Daan de Leeuw begann ein Gespräch in jedem Weiler, um jedem Baum eine individuelle Vorstellung zu geben. Jeder Weiler wählte sein eigenes Wort und erhielt sein eigenes farbiges Puzzleteil. So erhält jeder Baum ein einzigartiges Aussehen, in dem sich jeder Weiler wiedererkennt.